Ankunft – Tag 1
Im Oktober ging es für mich und meinen Freund in den Urlaub: ans Meer! Ziel war dieses Mal der Ort Kühlungsborn, wo wir uns für eine Woche ein Apartment mieteten. Wir kamen an einem Samstag mit ein bisschen Verspätung an. Direkt durch Berlin zu fahren war dann wohl nicht die beste Entscheidung.
Endlich angekommen holten wir die Schlüssel ab, räumten das Auto aus und konnten endlich ins Zimmer. Wer hat eigentlich so viel Zeug eingepackt?! Ein Hoch auf den Fahrstuhl! Alle Etagen waren so zu erreichen, was ich persönlich sehr cool fand. Im Zimmer angekommen schmiss ich die Tasche von meinem Schoß und „ging“ in Richtung Balkon: Wir schauten direkt auf’s Meer!! 🙂
Nach dem ersten Auspacken sind wir noch eine Kleinigkeit essen gegangen und wurden auch schon das erste Mal nass. Doch bevor es los ging, packte ich noch schnell mein Reisetagebuch aus, in dem ich meine schönsten Momente festhalten wollte. Natürlich hätte ich auch einfach mit meinem Handy Fotos machen oder eine App dafür nutzen können. Aber mein Telefon blieb ja zu Hause. Somit hieß es: eine Woche nur im Notfall erreichbar und das gute alte Buch nutzen. 😉
Sonntag – Tag 2
Erst dachte ich, ich hätte einen meiner vielen tollen Träume, als ich morgens aufwachte und ein Rauschen und ein paar kreischende Möwen hörte. Nur diesmal war es kein Traum. Mit der Decke umgewickelt „ging“ ich in Richtung Balkon und musste grinsen: Es war soooo schön.
Dieser tolle Moment wurde durch ein paar Tropfen unterbrochen, die mir ins Gesicht fielen und mich somit aus meinen Gedanken holten. Es war windig, es regnete und das Thermometer zeigte 11 Grad.
Nach dem Frühstück begannen wir, unseren ersten Urlaubstag mit einer Wanderung von Kühlungsborn nach Heiligendamm. Die Kamera war von nun an unser ständiger Begleiter. Immer wieder hielten wir an um Bilder zu machen. Ein paar Bilder später kamen wir in Heiligendamm an. Das Wetter hatte sich in der Zwischenzeit entschieden, etwas besser zu werden. Meinem Rollstuhl half das nicht mehr viel: Der sah nach nicht einmal einem Tag Urlaub aus, als hätte ich mich wie ein kleines Schweinchen in einem Schlammloch gewälzt. An diesem Tag ahnte ich bereits, dass auch unsere Waschmaschine kein leichtes Spiel haben wird.
Mittlerweile war es früher Nachmittag und so langsam aber sicher hatte ich echt Hunger.
Wie gut, dass wir beschlossen hatten mit der Molli zurück zu fahren (die/der Molli ist eine dampf-betriebene Schmalspurbahn und verbindet Bad Doberan über Heiligendamm mit Kühlungsborn). Glücklicherweise gab es in dem kleinen Bahnhof ein Restaurant. Zwei Stufen später waren wir drin.
Ehrlich gesagt freute ich mich riesig auf die Rückfahrt mit der Bahn und während der Fahrt beobachtete ich die staunenden und aufgeregten Kinder, nahm mir ein Beispiel daran und genoss die Fahrt – s war soooo toll. 🙂
In Kühlungsborn angekommen überraschte uns dann doch die Sonne.
Montag – Tag 3
Noch ziemlich kaputt von unserem ersten Urlaubstag, saßen wir verträumt am Frühstückstisch. Der Kaffee schmeckte bei solch einer Kulisse gleich doppelt so gut. Stille… das Rauschen des Meeres und so langsam fing auch ich endlich an das Ganze zu genießen und zu entspannen. Fast viel mir gar nicht mehr auf, dass ich mein Handy nicht dabei hatte. Nachdem mein Kaffee mich dann endlich wach werden ließ, ging es mit dem Auto nach Wismar. Das Wetter war entgegen aller Vorhersagen echt gut. In solchen Situationen sollte ich mich allerdings nie zu laut darüber freuen. Manchmal beschleicht mich nämlich das Gefühl, dass es jemanden gibt der es hört und sich dann denkt: Nöööö! Für dich jetzt nicht mehr! 😀
In Wismar angekommen, ging es dann vom alten Hafen zum Westhafen und von dort in die Altstadt. War die niedlich! Wir nutzen den Ausflug für einen ausgiebigen und entspannten Stadtbummel. Ach war das schön. Später wurden unsere Pläne nach Poel weiter zu fahren allerdings vom Wetter durchkreuzt. Selbst mit Regenklamotten wurde das jetzt einfach nur noch ungemütlich. Also ging es am Nachmittag zurück. Im Apartment ertrug ich die Ruhe nach einer Weile einfach nicht mehr. Ich hatte so viele Bücher mit oder hätte bei einem Glas Wein einfach eine Serie schauen können. Nein, ich rutschte unruhig auf meinem Platz hin und her und letztendlich gingen wir um 18 Uhr noch eine Runde bowlen.
Am Abend stellte ich mir immer wieder die Frage, wann ich das Entspannen und Genießen von völliger Ruhe verlernt habe. 😀